Episode-4

Episode-4: Das Buch des Fremden

 

Episode-4 war die bisher ruhigste Folge in dieser Staffel und vermittelt eine allgemeine Aufbruchsstimmung. So tritt endlich der lang vermisste Kleinfinger wieder auf den Plan und setzt – einfach mal so nebenbei – eine ganze Armee in Marsch und Daenerys schafft es durch ihren lang erwarteten Geniestreich, nicht nur die ihr unfreundlich gesonnenen Dothraki aus dem Weg zu schaffen, sondern sich zugleich ein gewaltiges Heer aus dem Boden zu stampfen.

 

Episode-4: Kritik

In Episode-4 geschieht alles, wie es sich der durchschnittliche Zuschauer erdacht hätte. Oder gibt es jemanden, der glaubte, Daenerys würde plötzlich von einem der Khals in Vaes Dothrak getötet? Im Grunde genommen laufen die Dinge nach Plan, Überraschungen sind selten geworden und in jeder zweiten Szene denkt man sich „das habe ich doch gleich gewusst“. Nichtsdestotrotz gefällt mir persönlich die Episode-4. Nicht jedesmal muss eine Hauptperson sterben oder ein katastrophales Ereignis eintreffen.

Das titelgebende Buch befasst sich mit einem Kapitel des Siebenzackigen Sterns, jenes religiöse Werk, das die Grundlage für den Hohen Spatzen und seine Anhänger bildet. Ähnlich wie in der Geschichte hat auch der Hohe Spatz ein Erlebnis gehabt, das ihn die Welt mit anderen Augen sehen ließ, nämlich, als ihm die Dekadenz der hohen Herrschaften auffiel, zu denen er selbst einst gehörte.

Zudem gibt es ein freudiges Ereignis: Endlich gelingt es zwei Stark-Kindern, zueinander zu finden. Überglücklich umarmt Sansa ihren Halbbruder Jon Schnee. Durch die Ankunft an der Mauer ist sie darüber hinaus auch vor Ramsays Häschern sicher. Es bleibt spannend, wer den „Wächter des Nordens“ schlussendlich besiegt.

 

Episode-4: Zusammenfassung

Die Mauer: Ein Wiedersehen unter Geschwistern

Jon Schnee hat anscheinend die Nase voll vom Kämpfen: Zwar weiß er noch nicht recht, was er südlich der Mauer mit sich anfangen soll, doch ist er fest entschlossen, diesen Ort schleunigst zu verlassen. Sein Schwert Langklaue hat er ebenfalls in Eds Obhut gegeben, der alles andere als zufrieden über die bevorstehende Abreise seines Freundes ist.

Ein wichtiger Grund, südwärts zu ziehen, nähert sich jedoch in den nächsten fünf Minuten – und zwar in Gestalt seiner Halbschwester Sansa Stark, die mit Podrick und Brienne in die Schwarze Festung einreitet.

Im gegenseitigen Gespräch zeigt sich schnell, dass Sansa wild entschlossen ist, ihre Heimat Winterfell so bald wie möglich von Ramsay Bolton zu befreien. Als Jon sich weiterhin wenig begeistert zeigt, teilt sie ihm mit, dass sie notfalls auch ohne ihn in den Krieg zieht.

 

Die Mauer: Melisandre in Bedrängnis

Wie bereits zuvor angedeutet, lebt der Fanatismus in der Roten Frau wieder auf, nachdem sie Jon Schnee von den Toten zurückgeholt hat: Nur ist diesmal nicht Stannis der Brennpunkt ihres Glaubens, sondern der ehemalige Lordkommandant selbst.

Auch Davos fällt auf, dass sich ihr Glaube nahezu von einer Person auf die andere übertragen hat. Als er Melisandre noch einmal direkt darauf anspricht, was in Stanns‘ Lager – insbesondere mit Sharin – geschehen ist, kann sie kaum noch ausweichen.

Unfreiwillig werden Davos‘ Fragen von Brienne unterbrochen, die wahrheitsgemäß berichtet, dass sie Stannis persönlich hingerichtet hat. Dabei ist sie bestens darüber unterrichtet, dass der König eine Helferin bei der Ermordung Renlys hatte.

 

Episode-4: Die Söhne der Harpyie

 

Wer ist Jon Schnee wirklich?

Episode-4 beinhaltet für Kenner der Serie ein ganz besonderes Element: nämlich eine Reihe von Anspielungen auf Jon Schnees Herkunft, die reichlich Raum für Spekulationen bieten. So strengt Melisandre sich sehr an, den jungen Lordkommandanten zu verführen – zum Glück umsonst, was die Sympathie für ihn deutlich steigert. Eines ist jedoch gewiss: Die Rote Frau bemüht sich niemals um Sex mit einem Mann, weil sie ihn bloß attraktiv findet. Geheimnisvolle Anspielungen kommen aus ihrem Mund, während sie sich vor Jon Schnee auszieht: So erklärt sie ihm, dass ihm eine Macht innewohnt, vor der er sich nicht verschließen solle. Gemeinsam mit ihr könne er neues Leben schaffen, Licht erzeugen und Schatten werfen. Wie lassen sich diese geheimnisvollen Worte nun interpretieren?

Melisandre ist verrückt nach Königsblut, das ist seit ihrem Sex mit Stannis, sowie ihrer Entführung des Schmiedelehrlings Gendry (Bastard von Robert Barathaeon) klar. Jon ist jedoch der Bastard von Ned Stark und einer unbekannten Frau, wahrscheinlich einer aus dem einfachen Volk. Zwar war Ned der Wächter des Nordens – doch machte ihn das noch lange nicht zum König. Aus den Büchern gibt es eine weitere Information über Jon, die im Film so klar nicht herübergebracht werden kann: Er sieht seinem Vater Ned sehr ähnlich. Somit ist eine Verwandtschaft nicht zu verleugnen. Doch schauen wir uns zunächst weitere Hinweise an, welche die Episode bietet:

Ihre Anspielung auf „neues Leben erschaffen“ geht im Kontext mit dem Beischlaf eindeutig in Richtung eines Kindes. Betrachten wir dies im Zusammenhang mit dem „Schatten“, denkt man automatisch an die ersten Folgen der Staffel-2, als Melisandre nach dem Geschlechtsverkehr mit Stannis einen „Schatten“ erschaffen hat, der Renly tötete. Offenbar hat sie vor, mithilfe von Jon Schnee einen weiteren Schatten zu gebären, der möglicherweise Unterstützung im Kampf gegen die Boltons bieten würde. Die Sache hat jedoch einen Haken: Solche Magie ist nur im Zusammenwirken mit Königsblut möglich.

Vor und nach der Szene zwischen Jon und Melisandre werden weitere Hinweise gestreut: So erwähnt Stannis seiner Frau Selyse gegenüber, dass Ned Stark „nicht so war“, als sie erwähnt, Jon Schnees Mutter sei eine „Schenkenschlampe“ gewesen. In Staffel-1 wurde mehrfach erwähnt, Lord Stark sei zu ehrenhaft, um seine Frau zu hintergehen. Darüber hinaus weigerte er sich hartnäckig, von Jons Mutter zu sprechen. Den zweiten Hinweis liefert Kleinfinger, als er Sansa von ihrer Tante Lyanna erzählt, Neds Schwester. Rhaegar Tagaryen hatte sie offenbar geliebt. Als Sansa erwidert, letztendlich habe er sie doch entführt und geschändet, erntet sie von Kleinfinger lediglich einen Seitenblick und ein wissendes Lächeln. Ein drittes Puzzleteil rutscht an seinen Platz, als Barristan Selmy Daenerys von ihrem Bruder Rhaegar erzählt: Derselbe Mann, der es hasste zu töten und zwischen dem gemeinen Volk Lieder sang, soll die Frau, die er über alles liebte, geschändet haben? Nicht sehr glaubwürdig, möchte man sagen.

Wie von vielen Fans vermutet, gehen alle Hinweise in die Richtung, dass Lyanna Stark freiwillig mit Rhaegar Tagaryen floh und ein Kind von ihm bekam. Ned Stark hat es an sich genommen, als sie starb – was die Familienähnlichkeit zu Jon erklärt. Lord Stark war demzufolge nicht sein Vater, sondern sein Onkel. Aus diesem Grund konnte er das uneheliche Kind mit seiner Ehre vereinbaren und wollte dennoch nie darüber sprechen, um nicht zu lügen. Gesetzt, Jon Schnee ist der Sohn von Rhaegar Tagaryen und Lyanna Stark, fließt Königsblut durch seine Adern. Dies wiederum erklärt das massive Interesse Melisandres an ihm.

 

Episode-4: Kritik

Die Episode-4 der 5. Staffel von Game-of-Thrones nimmt im Vergleich zu ihren Vorgängern deutlich an Fahrt auf. So spitzt sich beispielsweise der Konflikt zwischen Cersei und Margaery zu, während im gleichen Zuge den religiösen Fanatikern – den „Spatzen“ – eine besorgniserregende Machtposition eingeräumt wird. In der Hauptstadt macht sich Chaos breit, eine Entwicklung, die schlimmstenfalls zum inneren Zerfall Königsmunds führen könnte, zeigt doch der Kindkönig Tommen, wie schwach und hilflos er den Problemen gegenübersteht.

Zum Schluss kommt es zum überraschenden Tod von Barristan Selmy, als er einer Gruppe Unbefleckter – darunter Grauer Wurm – zu Hilfe gegen einen Hinterhalt der Söhne der Harpyie kommt. Sein Ableben geschieht so plötzlich und ohne vorherige Anzeichen, dass man schon einen Moment lang schockiert innehält und sich fragt: Ist das jetzt wirklich passiert? Eine Situation, die typisch für Game-of-Thrones ist – und bei weitem nicht die ärgste darstellt.

 

Episode-4 Zusammenfassung

Südliche Gebiete: Jorah und Tyrion im selben Boot

Kurz entschlossen schlägt Jorah Mormont einen Fischer nieder, um sich seines kleinen Segelbootes zu bemächtigen, in das er Tyrion gefesselt und geknebelt verfrachtet.

Nach einer Weile regt sich der Gnom so über seinen Knebel auf, dass er beginnt, damit zu singen, um Jorah den letzten Nerv zu rauben. Die Taktik geht auf: Tyrion wird vom Knebel, jedoch nicht von seinen Fesseln befreit. Dem ist bereits aufgefallen, dass sie nach Süden fahren und nicht nach Norden, wie er zunächst befürchtet hat: Der Weg führt sie demnach nach Meereen zu Daenerys, nicht nach Königsmund.

Mit seinem erstaunlichen Scharfsinn kann Tyrion seinen Entführer durch die Bärenwappen auf seinem Brustpanzer als Jorah Mormont identifizieren. Die weiterführende Überlegung lässt ihn schnell erkennen, was Jorah geschehen ist: Da er sich in einem Bordell in Valyria betrank, steht er offenbar nicht mehr in Daenerys‘ Gunst. Aus dem Kleinen Rat, als er Hand des Königs war, hatte er erfahren, wie Jorah für König Robert Daenerys ausspionierte. Daher ist Tyrion klar, weshalb Jorah sich nicht bei ihr befindet. Durch seine Entführung könnte der Ritter aus Westeros mit einem Geschenk für die Königin zurückkehren. Mit der für Tyrion so typischen Direktheit lässt er den anderen wissen, dass sie ihn trotzdem noch hinrichten könnte. Dafür erntet er einen Schlag ins Gesicht.

 

Jaime und Bronn in Dorne: Erste Kämpfe

Jaime und Bronn reisen mit einem Handelsschiff, das nach Altsass fährt, Richtung Dorne. Der Plan sieht vor, dass sie nachts heimlich an die dornische Küste rudern. Als sie an Tarth, der Saphirinsel, vorüber fahren, kommen Jaime sichtlich Erinnerungen an Brienne. Bronn warnt Jaime vor den Einheimischen, die ebenso sehr kriegerisch wie freizügig sind. Kurz kommt das Gespräch auch auf Tyrion. Jaime möchte seinen kleinen Bruder, den er aus dem Gefängnis befreit hat, das nächste Mal, wenn er ihn sieht, für den Mord an Tywin in Stücke hauen.

Entsprechend ihrem Plan fahren sie nachts mit einem kleinen Ruderboot an Land.Sie verstecken sowohl Boot als sich selbst im Schilf und schlafen bis Tagesanbruch. Jaime denkt oft an Cersei, die er über alles liebt, doch Bronn stellt im Gespräch infrage, ob es sich andersherum genauso verhält. Cersei hat ihren Bruder und Liebhaber in letzter Zeit wenig liebevoll behandelt. Darüber hinaus hat der Söldner Zweifel an der Verschwiegenheit ihres Kapitäns. Er könnte nach ihrem Abgang problemlos an Land gegangen sein und Informationen verkauft haben.

Kurz darauf werden die beiden schon von 4 Reitern in südlicher Kleidung umzingelt, die ihnen ihre Geschichte von einem angeblichen Schiffbruch nicht abnehmen: Es kommt zum Kampf. Während Bronn mit den anderen beschäftigt ist, müht Jaime sich gegen den Vierten im linksseitigen Schwertkampf ab – er hat keine Chance. Als er bereits entwaffnet wurde und sein Gegner zum Todesstoß ausholt, tut der Königsmörder das einzige, was ihm in diesem Moment einfällt: Er hält die hinabsausende Klinge mit seiner künstlichen Hand auf. Die Verblüffung seines Gegners nutzt er, um ihn kurzerhand mit dem Schwert zu durchbohren.

Da sie nicht auffallen wollen, müssen die vier Leichen vergraben werden – eine Arbeit, die Bronn allein als kleinen Rachefeldzug wegen dem vierten Gegner erledigen muss.

 

Dorne: Die „Sandschlangen“

Ellaria Sand trifft sich mit drei Töchtern Oberyns, die „Sandschlangen“, von denen eine ihre Tochter Tyene ist. In Dorne heißen Bastarde mit Nachnamen Sand, während sie im Norden Schnee genannt werden. Noch immer zornig verkündet Ellaria, dass Oberyn keinen Krieg gegen die Lennisters anfangen möchte. Als Alternative bietet sie ihnen an, zusammen mit ihr Unruhe zu stiften, um auf diese Weise einen auszulösen. Tyene, Nymeria und Obara lassen sich nicht lange bitten und schließen sich mit Ellaria zusammen.

Sie haben den Schiffskapitän abgefangen, der – entsprechend Bronns Vermutung – an Land gekommen ist, um Informationen zu verkaufen. Statt ihm Gold zu geben, haben die drei Sandschlangen ihn bis auf den Kopf zwischen Skorpionen im Sand eingegraben. Da er ihnen bereits von Jaime Lennisters Ankunft berichtet hat, ist sein Nutzen für sie vorbei: Obara erledigt ihn mit einem gezielten Speerwurf in den Kopf.

 

Cersei in Königsmund: Noch nicht klein genug!

Systematisch baut Cersei ihre Macht in der Politik aus: Für ihr weiteres Vorhaben sollte Maes Tyrell von der Bildfläche verschwinden. Also schickt sie ihn unverzüglich nach Braavos, um mit der Eisernen Bank zu verhandeln, die 10% der königlichen Schulden einfordert – ein Betrag, den sie sich allerdings nicht leisten können. Maes verlässt umgehend den Saal des kleinen Rates, um in Begleitung Meryn Trants von der Königsgarde zu seiner Mission aufzubrechen. Als Pycelle daraufhin erwähnt, der Kleine Rat werde zusehends kleiner, antwortet Cersei lediglich: Nicht klein genug!

 

Cersei in Königsmund: Machtbefugnisse für die Fanatiker

Nachdem Maes Tyrell aus dem Weg ist, geht die Königin ihren nächsten Schritt zum Niedergang des Hauses Tyrell an: Sie erteilt dem Hohen Spatzen die Erlaubnis, Männer seiner Wahl zu bewaffnen und „für die Götter“ zu kämpfen. Militärische Organisationen unter Priestern hat es seit 200 Jahren nicht mehr gegeben.

Als der Hohe Spatz mehrfach erwähnt, dass alle Sünder, egal ob arm oder reich, in den Augen der Götter gleich seien, berichtet ihm Cersei von einem verruchten Sünder mitten unter ihnen, der von seinem Gold und seiner Stellung geschützt wird: Gemeint ist Loras Tyrell mit seiner homosexuellen Neigung.

 

Königsmund: Das Chaos bricht aus

Die auserwählten Spatzen lassen sich als Erkennungszeichen ein religiöses Symbol in die Stirn schneiden. Wo sie vorher nur Unruhe gestiftet haben, gehen sie nun mit gezogenen Waffen auf alle Menschen los, die in ihren Augen Sünder sind. Ohne mit der Wimper zu zucken, töten sie auch Unbewaffnete.

So dringen sie erneut in Kleinfingers Bordell ein, stechen Freier und Prostituierte nieder. Oliver, der Geliebte von Loras Tyrell, kann gerade noch mit heiler Haut entkommen. Wenn die Angegriffenen um Hilfe rufen, dreht sich die Stadtwache weg und hat nichts gesehen – zweifellos auf Cerseis Befehle hin.

Zuletzt zerren sie Loras Tyrell von einem Übungskampf fort und werfen ihn in eine Zelle, da er die Gesetze von Göttern und Menschen gebrochen habe.

 

Königsmund: Große Verwirrung wegen Loras Tyrells Verhaftung

Sobald sie von Loras‘ Verhaftung erfährt, rauscht Margaery außer sich zu Tommen und fragt ihn, weshalb ihr Bruder im Gefängnis sitzt. Die junge Königin ist derartig zornig, dass sie ihre übliche Maskerade fallen lässt und sogar einige böse Worte über Cersei fallen lässt. Zum Schmunzeln ist der völlig unschuldige Tommen, der lediglich fragt, ob die beiden sich nicht verstehen würden. Diese Reaktion reicht allerdings aus, Margaery wieder wach zu rütteln und ihr Spielchen mit dem König fortzuführen. Sie benutzt all ihre Schönheit und Überzeugungskraft, um ihm mitzuteilen, wie betrübt sie darüber ist, dass Loras in einer finsteren Zelle sitzt.

Augenblicklich sucht Tommen seine Mutter auf und verlangt Loras‘ Freilassung. Diese wäscht ihrem Sohn gegenüber ihre Hände in Unschuld – schließlich habe sie ihn nicht selbst verhaftet. Nicht gerade überzeugend spielt sie Tommen vor, sie wäre auf seiner Seite. Um die Sache ins Rollen zu bringen, brauche er als König nur den Hohen Spatzen aufzusuchen.

Also begibt sich Tommen mit einigen Rittern von der Königsgarde zum Schutz ins Armenviertel. Dort wird er jedoch von den Spatzen aufgehalten, die ihm mit der Begründung den Weg versperren, seine „Heiligkeit“ sei ins Gebet vertieft. Obwohl die Ritter nach Blut dürsten, entschließt sich der junge König, kampflos zu gehen. Er hat ein sanftes Wesen und kann Blutvergießen nicht ausstehen.

Daher führt ihn sein Weg wieder zurück in Margaerys Gemächer, um ihr zu sagen, es wäre unmöglich, Loras ohne Waffengewalt zu befreien. Seine frischgebackene Ehefrau ist davon gar nicht begeistert und fragt ihm, wie es sein könne, dass in seiner Stadt ein religiöser Fanatiker machen könne, was er wolle. Anschließend bricht sie auf, um ihrer Großmutter Olenna Bericht zu erstatten. Als „Strafe“ verweigert sie ihm ihre Nähe, da sie sich zu sehr um ihre Familie sorge.

 

Die Mauer: Melisandres Verführungsversuch scheitert

Selyse und Stannis unterhalten sich über Jon Schnees Vater, Ned Stark, wobei der König nebenher erwähnt, dass es nicht dessen Art war, sich mit einfachen Mädchen einzulassen (im Hinblick auf Jons Mutter). In Selyse herrscht Bitterkeit, weil sie ihrem Mann weder einen Sohn, noch ein gesundes Kind schenken konnte. Doch die dazu stoßende Melisandre erklärt, dem Herrn des Lichts sei Sharins Missbildung durch die Grauschuppen gleichgültig.

Sie wollen mit ihrer Armee demnächst Richtung Winterfell aufbrechen, bevor der Schnee kommt. Melisandre versichert sich noch einmal beim König, dass er sie kein 2. Mal wie bei der Schlacht am Schwarzwasser (Staffel-2) zurücklässt.

Unterdessen unterschreibt Jon Schnee Bittgesuche an alle Adligen des Nordens, ihnen Männer und Proviant zu schicken. Sam hat die Briefe vorgeschrieben, da er durch seine hohe Bildung am besten dazu befähigt war. Ein Gesuch an Roose Bolton möchte Jon nicht unterschreiben, da er seinen Bruder Robb getötet hat, doch Sam überzeugt ihn von der Dringlichkeit ihres Anliegens: Ohne den Wächter des Nordens bekommen sie keine Verstärkung.

Als Sam geht, betritt Melisandre den Raum. Sie bittet den Lordkommandanten noch einmal eindringlich um seine Unterstützung beim Kampf gegen Winterfell, doch er lehnt weiterhin ab. Kurz darauf zieht sie sich vor ihm aus und versucht, ihn zu verführen. Dabei erwähnt sie eine Macht, die ihm innewohne und vor der er sich nicht mehr verschließen solle. Mühsam weist Jon sie zurück und begründet es damit,dass er seine verstorbene Partrnerin Ygritte noch immer liebt.

Bevor Melisandre das Zimmer verlässt, dreht sie sich noch einmal zu ihm herum und sagt: „Du weißt gar nichts, Jon Schnee.“ Genau diesen Satz hat ihm Ygritte immer wieder an den Kopf geworfen. Weshalb die Rote Frau davon weiß, bleibt genauso unklar wie viele ihrer mysteriösen Andeutungen.

 

Stannis und Sharin an der Mauer: Ein Vater-Tochter-Gespräch

Sharin möchte ihren Vater sprechen, da ihre Mutter sie auf dem Feldzug Richtung Winterfell nicht mitnehmen möchte. Stannis ist gegen Selyses Urteil und möchte seine Tochter bei sich haben.

Er erzählt ihr die Geschichte, wie sie als Baby an den Grauschuppen erkrankt ist: Ein Händler hatte eine Puppe bei sich, die in den Farben des Hauses Barathaeon gekleidet war. Als frisch gebackener Vater hat Stannis das Angebot nicht ausschlagen können und legte das Spielzeug in Sharins Wiege. Dort, wo sie die Puppe an ihre Wange gedrückt hat, entstand das noch heute sichtbare Mal der Grauschuppen. Obwohl all seine Berater empfahlen, Sharin zu den „Steinmännern“ in die Ruinen Valyrias zu schicken (eine Insel, wo an Grauschuppen erkrankte Menschen leben, ähnlich einer Leprakolonie), weigerte er sich, auf sie zu hören. Unerbittlich rief Stannis jeden Maester und Heiler, den er auftreiben konnte, zu sich: Letztendlich konnte Sharin geheilt werden. Einzig ihr halbes Gesicht zeigt noch, was ihr geschehen ist.

Als sie von der Hartnäckigkeit ihres Vaters ihr zuliebe hört, umarmt sie ihn glücklich und liebevoll – so wie er sie.

 

Sansa und Kleinfinger in Winterfell: Ein Gespräch über Lyanna und Abschied

In der Gruft von Winterfell zündet Sansa Kerzen an der Statue ihrer Tante Lyanna an, weil ihr Vater dies öfter getan hatte. Kleinfinger, der dazu kommt, berichtet ihr im Zusammenhang mit ihrer Tante über ein großes Ritterturnier in Harrenhal:

Der finale Kampf fand zwischen Barristan Selmy und Rhaegar Targaryen statt, den Letzterer gewann. Alle jubelten ihm zu, doch als er an seiner Frau Elia Martell achtlos vorbei ritt, breitete sich Schweigen aus. Stattdessen legte er die Krone aus Winterrosen in Lyannas Schoß. Dennoch soll er später Lyanna entführt, vergewaltigt und getötet haben.

Mit der Aufmerksamkeit, die Kleinfinger selbst sie gelehrt hat, stellt sie fest, dass er Reitstiefel trägt. Es war kein Irrtum: Baelish muss auf Geheiß von Cersei nach Königsmund zurückkehren. Sansa soll eine kurze Zeit allein hier ausharren, bis Stannis mit seiner Armee kommt und Winterfell einnimmt. Für den Fall, dass dies nicht geschieht, solle sie Ramsay so verführen, dass er ihr ganz und gar verfällt.

Zum Abschied küsst Kleinfinger sie zärtlich. Dass sie bei seiner Rückkehr verheiratet sein wird, scheint ihn nicht zu stören. Seine Motive, sowie seine Kenntis oder Unkenntnis von Ramsays wahrer Natur bleiben im Dunkeln.

 

Daenerys in Meereen: Hintergründe über Rhaegar Targaryen

Barristan Selmy erzählt Daenerys von den Zeiten, als er ihren älteren Bruder Rhaegar durch die Straßen Königsmunds begleitete, wo dieser vor dem einfachen Volk sang. Er war ein begnadeter Künstler gewesen, der reichlich Münzen für seine Darbietungen bekam. Die Entlohnung spendete er den Armen, die es dringender brauchten. Rhaegar war ein gütiger und sanftmütiger Mensch gewesen.

Hizdahr zo Loraq sucht sie erneut im Thronsaal auf, um noch einmal um die Wiedereröffnung der Kampfarenen zu bitten. Normalerweise würden die Spiele nach Meereener Traditionen heute beginnen. Doch die Königin möchte noch immer nichts davon wissen.

 

Meereen: Heimtückischer Überfall, Barristan Selmys Tod

Die Prostituierte, die bereits bei der Ermordung des Unbefleckten geholfen hatte, ist erneut an einem Überfall auf Daenerys‘ Leute beteiligt. Als sich eine Gruppe Unbefleckter – darunter Grauer Wurm –  zum Tatort begibt, hat sie einen Toten wie einen Geliebten in den Arm genommen und weist ihnen den Weg, den die Söhne der Harpyie genommen haben.

Die Soldaten geraten in einen heimtückischen Überfall zahlenmäßig weit überlegener Harpyien. Grauer Wurm kämpft tapfer als einer der letzten Überlebenden gegen eine Übermacht. Er wurde bereits am Oberkörper mit einem Dolch verletzt.

Barristan Selmy, der zufällig vorbei kommt und den Kampfeslärm hört, schreitet sofort ein. Als er sich in den Kampf stürzt, ist nur noch Grauer Wurm am Leben, der ihn mit letzten Kräften unterstützt. Doch die Übermacht erweist sich als zu groß: Ser Barristan wird von mehreren Harpyien niedergestochen, die kurz darauf von Grauer Wurm getötet werden. Schwer verletzt liegt der letzte Überlebende der kleinen Schlacht – Grauer Wurm – neben der Leiche des großen Ritters Barristan Selmy.

episode-4

Episode-4: Heimat

 

Episode-4 Kritik

Akte-X Episode-4 kommt ziemlich kontrovers daher. Einerseits beinhaltet sie erstmalig unter den neuen Folgen Elemente, die meiner Meinung nach ein Muss für eine gute, klassische Akte-X-Folge sind. Andererseits hat sie durchaus ihre Längen, da Scullys privater Schicksalsschlag nicht wirklich da hinein passt und so zwei nahezu voneinander unabhängige Stories erzählt werden. Dadurch bekommt der Fall rund um den geheimnisvollen Trashman einige Längen, die nicht notwendig gewesen wären. Im Gegenteil: Gern hätten die beiden mehr mit Taschenlampen durch dunkle Katakomben irren können (noch besser wäre es gewesen, wenn die grausigen Gestalten da unten etwas mehr Feindseligkeit an den Tag gelegt hätten). Weitere Gruseleinlagen oder Actionszenen hätten das Potenzial dieser Episode voll ausschöpfen können.

Letztendlich bleibt eine durchschnittliche, spannende Folge, die das Zeug dazu gehabt hätte, überragend zu sein. Leider wurden die vielen Möglichkeiten, welche die Story bot, nicht ausreichend genutzt.

 

Hätten Sie es gewusst? – Versteckte Anspielungen

1. Im englischen Originaltitel heißt die Folge „Home again“ und spielt damit auf die Episode „Home“ – deutscher Titel: „Blutschande“ in Staffel 4 an.

2. In „Blutschande“ beging eine mehrköpfige Inzest-Familie in einer Kleinstadt grässliche Morde an Personen, die ihnen in die Quere gekommen waren. Dabei fuhren sie in einem uralten Cabrio vor, welches stets das Lied „Wonderful wonderful“ von Johnny Mathis spielte. Der Kontrast zwischen fröhlicher Musik und brutalen Morden wurde auch in dieser Folge durch das Lied „Downtown“ von Petula Clark, das während des Mordes an Nancy Huff gespielt wird, zum Ausdruck gebracht.

3. Die Folge erinnert immer wieder an die Zeit, als Mulder der im Koma befindlichen Scully zur Seite stand.

4. Scullys Mutter wird von der gleichen Schauspielerin – Allison Janney – gespielt wie in den vorangegangenen 9 Staffeln.

 

Episode-4 Zusammenfassung

Umsiedlung

Am 8. Februar 2016 um 5 Uhr morgens gehen einige Arbeiter mit scharfen Wasserstrahlen auf eine Gruppe Obdachloser los. Wie durch den Aushang angekündigt, werden die auf der Straße lebenden Menschen zu einer Umsiedlung ins Old Franklin Hospital gezwungen.

Joseph Cutler, der den Einsatz leitet, kehrt kurz nach 6 Uhr in sein Büro zurück. Auch davor haben sich einige Obdachlose versammelt, deren Umsiedlung für den nächsten Morgen geplant ist. Pietätlos weist er sie noch im Vorübergehen darauf hin. Kaum ist er hinter der Tür zu seinem Büro verschwunden, fängt die Erde leicht an zu beben. Die Obdachlosen, die dieses Phänomen anscheinend kennen, verschwinden augenblicklich von der Straße. Ein Mülllaster hält kurz vor dem Büro. Als er anschließend weiter fährt, bleibt ein großer, glatzköpfiger Mann, barfuß und mit langem Mantel allein auf der Straße zurück.

Cutler, der gerade ein Telefongespräch mit seinem Stellvertreter Daryl Landry führt, bemerkt plötzlich einen stechenden Geruch, der ihn zum Husten bringt, während gleichzeitig das Licht flackert. Kurz darauf sieht er den Schemen des Mannes hinter der Michglastür. Während er den Notruf wählt, holt er seine Schusswaffe aus dem Schreibtisch. Doch er hat keine Chance gegen den Eindringling. Laut knallend explodiert die Glastür. Eine Sekunde später hat er Cutler mit den Händen in mehrere Stücke zerrissen. Einen Teil wirft der Täter in den Mülleimer, während er beide Arme in die Presse des Mülllasters wirft, der den geheimnisvollen Mann wieder abholt.

Bitte die Mülltrennung bei Leichenteilen beachten!

Auf die Bitte des zuständigen Detectives, der von ihrer Erfahrung mit „Grusel-Fällen“ hörte, sind Mulder und Scully zum Tatort gekommen. Scully macht ihm schnell klar, dass das FBI von vornherein für Mordfälle an Bundesangestellten zuständig sei und er den Fall daher gegen seinen Willen an sie abtreten muss.

Die Fußabdrücke des schuhlosen Mörders besitzen kein Profil, was eigentlich unmöglich ist, da jeder Mensch ein es besitzt, das die Individualität wie ein Fingerabdrucks besitzt. Die Arme sind verschwunden, während der Torso im Büro liegt und der Kopf in den Müll geworfen wurde – wie Mulder augenzwinkernd einwirft, hat der Mörder auch die Mülltrennung dabei nicht beachtet. Mit ihren medizinischen Kenntnissen kann Scully rasch feststellen, dass das Opfer auseinander gerissen und nicht geschnitten wurde – wie ursprünglich von der Polizei vermutet. Ein normaler Mensch ist dazu jedoch außerstande. Um einen solchen Effekt zu erzielen, werden wie bei der mittelalterlichen Vierteilung 4 Pferde benötigt, die in entgegengesetzte Richtungen laufen.

Bei der weiteren Observation des Tatortes fällt Mulder eine Zeichnung auf einer riesigen Leinwand auf, die fast die gesamte Hausfassade bedeckt, an der sie steht: Sie zeigt einen glatzköpfigen Mann im langen Mantel und ohne Schuhe. Als aufmerksamer Zuschauer erkennt man sofort die Ähnlichkeit zum Mörder.

Währenddessen bekommt Scully einen Anruf von ihrem Bruder William aus Deutschland, der ihr mitteilt, dass ihre Mutter nach einem Herzinfarkt im Koma liegt. Völlig geschockt macht sie sich auf den Weg ins Krankenhaus nach Washington.

Das wíderliche Nasenpflaster

Insgesamt 4 Kameras hätten den Mörder auf seinem Weg aufzeichnen müssen. Leider wurden sie allesamt nacheinander weggedreht. Lediglich Cutler ist kurz vor dem Mord zu sehen, als er seine Waffe zieht. Aus seinem hoch gerichteten Blick schließt Mulder, dass der Täter ziemlich groß sein muss. Interessanterweise ist die Leinwand zum Tatzeitpunkt noch leer – keine Spur der unheimlichen Zeichnung. Dieser Umstand verstärkt in Mulder den Verdacht, dass das Bild irgendetwas mit dem Mord zu tun haben könnte.

Beim Verlassen des Büros tritt er in eine schleimige Masse mit einem Pflaster, das er für spätere Laborauswertungen fein säuberlich in ein Taschentuch einpackt.

Charly

Scully findet ihre Mutter Margaret komatös an einem Beatmungsgerät vor. Eine Schwester berichtet ihr, dass sie jedesmal, wenn sie kurz erwachte, nach einem „Charly“ verlangt habe. Hierbei handelt es sich um ihren jüngsten Sohn, der mit der gesamten Familie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Margaret hat ausschließlich seinen Namen genannt und niemanden sonst. In Scully kommen Erinnerungen an ihr eigenes Koma auf, als sie an Krebs erkrankt war. In einer kurzen Rückblende sieht man Mulder zweifelnd, ob seine Anwesenheit überhaupt etwas bewirken kann, an ihrem Bett sitzen.

Der Nasenpflaster-Mann

Vor dem Büro trifft Mulder auf zwei heftig miteinander streitende Menschen: Es handelt sich um den Stellvertreter Cutlers – Daryl Landry – und Nancy Huff, die Leiterin des hiesigen Schulausschusses. Auf den ersten Blick möchte man denken, dass wenigstens einer auf der Seite der zwangsweise umgesiedelten Obdachlosen steht. Letztendlich kämpfen beide in Wahrheit nur für sich selbst.

Landry, der durch Cutlers Tod quasi befördert wurde, leitet ein städtisches Amt, das auf dem Gelände ein 10-stöckiges Mietshaus aufbauen möchte. Damit niemand zu Schaden kommt, müssen die auf der Straße lebenden Menschen ins nahe gelegene, leer stehende Krankenhaus umgesiedelt werden. Landry glaubt sogar, ein gutes Werk zu tun, indem er sie von der Straße holt.

Die Figur der Nancy Huff wird absichtlich übertrieben dargestellt, als sie mit vollem Ernst berichtet, wieviel Gutes sie für die Obdachlosen tut, indem sie jedes Thanksgiving (einmal im Jahr!) Truthahn vorbei bringt. Auch sie sorgt sich um ihre fachgerechte Unterbringung. Da sie allerdings Cutlers Mörder unter den Obdachlosen vermutet, kann sie der Umsiedlung ins Krankenhaus nicht zustimmen – denn dieses liegt nahe an der lokalen Highschool. Ihr ist es im Grunde gleichgültig, wo und wie sie untergebracht werden, so lange sie nicht in die Nähe der Schüler kommen.

Offensichtlich prangert die Folge das Verhalten von „Gutmenschen“ an, die vorgeben, etwas für die Benachteiligten zu unternehmen, obwohl sie letztendlich nur ihre eigenen Motive verfolgen. Leider wird der Gedanke nicht zu Ende gedacht, da die Obdachlosen bei der Umsiedlung zwar grob und schlecht behandelt werden, aber die Aktion als solche nicht als verwerflich zu betrachten ist. Tatsächlich kommen die Betroffenen dadurch zu einer besseren Unterkunft und Versorgung.

Als Mulder die eher rhetorische Frage stellt, wer denn wirklich für die Menschen auf der Straße kämpft, antwortet ihm einer der Obdachlosen mit „der Nasenpflaster-Mann“. Er entfernt sich schweigend bei der Frage, ob dies der Name des Künstlers ist, der das Bild auf die Leinwand malte. Reflexartig zucken Mulders Augen bei dieser Erwähnung zur Leinwand nach oben – die nur noch leer ist.

Eine Laboranalyse des schleimigen Nasenpflasters ergibt ein unmögliches Ergebnis: Es besitzt weder organische noch anorganische Materie.

Fragen über Fragen

Scully entdeckt bei den persönlichen Sachen ihrer Mutter eine ihr unbekannte Halskette mit einer dafür bearbeiteten Münze. Als ihr Bruder Bill wieder anruft, erklärt sie ihm, dass Margaret eine Patientenverfügung mit dem Wunsch nach lebenserhaltenden Maßnahmen zurückgelassen hat. Nachdem Scully schon tot geglaubt wieder aus dem Koma erwachte, hat ihre Mutter diese Anweisungen hinterlassen, da selbst hoffnungsvolle Fälle wieder gesunden können.

Als Scully einen Tropf mit hypertoner Kochsalzlösung entdeckt, die bei herzkranken Menschen nicht angewendet werden sollte, fragt sie beim Personal nach. Dadurch erfährt sie von einer neuen Patientenverfügung aus dem vergangenen Jahr, die zwei Marineoffiziere im Ruhestand als Zeugen unterschrieben haben. Zu Scullys Entsetzen wünscht Margaret nun keinerlei lebenserhaltende Maßnahmen.

Noch mehr falsche Mülltrennung

Unterdessen haben sich zwei Kunstdiebe das Bild geschnappt und bringen es in ihren Lagerraum. Sie verdienen ihr Geld, indem sie Straßenkunst von Obdachlosen verkaufen.

Als die beiden sich kurz trennen, fällt einem von ihnen auf, dass der Wagen, auf dem sich das Bild befindet, von alleine durch den Raum rollt. Während Fliegen ihn umschwirren, sieht er nur noch die leere Leinwand – der Nasenpflaster-;Mann ist verschwunden.

Der andere findet seinen Kumpel am Boden liegend mit einer verschnürten Plastiktüte um den Kopf. Wenige Sekunden später wird er wie Cutler in mehrere Teile zerrissen. Als er die Leichen fort schleift, wird das Kürzel unter dem Kunstwerk erkennbar: Trashman (Deutsch: Müllmann).

Nancy Huff hat indessen eine einstweilige Verfügung gegen Landry erwirkt, der bereits eine Gruppe Obdachloser in einen Bus gesteckt hat. Die geplante Umsiedlung findet vorerst nicht statt.

Scully bekommt Rückendeckung

Kurz vor der Exturbation ihrer Mutter trifft Mulder im Krankenhaus ein, um Scully beizustehen. Um sie abzulenken, erzählt er ihr, dass er über den Künstler namens „Trashman“ bloß herausgefunden hat, dass keiner seinen wahren Namen kennt oder ihn je gesehen hat. Anscheinend glauben die Obdachlosen an einen Helfer, der alle tötet, die mit der Umsiedlung in Verbindung stehen.

In Scullys Gedanken ist momentan jedoch ausschließlich Platz für ihre Mutter. Sie ist sehr verwirrt von der Testamentsänderung, den Fragen nach Charly und dem seltsamen Anhänger.

Downtown – und wieder die Mülltrennung

Während aus dem Radio fröhlich das Lied „Downtown“ von Petula Clark, fährt Nancy Huff in ihre gemütliche Villa in der Vorstadt. Da ihr Mann ihr eine Nachricht auf dem Handy hinterlassen hat, in der es um eine Hotelübernachtung geht, ist von dieser Seite wohl keine Hilfe zu erwarten. Während sie sich auf einen gemütlichen Feierabend vorbereitet, fährt der bereits bekannte Mülllaster vor und hinterlässt den Nasenpflaster-Mann allein auf der Straße, der sich zielstrebig in Richtung des Hauses in Bewegung setzt. Ein interessantes Detail: Der Kaffee, der in Nancys Becher fließt, sieht Blut erstaunlich ähnlich.

Nach einem kleinen Erdbeben mit einem darauf folgenden Stromausfall, sieht sie sich etwas genauer in ihrem Flur um. Auf der Treppe findet sie mehrere Schleimflecke, in denen Würmer herumkriechen. Ein Blick die Treppe hinauf zeigt ihr den gruseligen Mann, dem der Schleim vom Kinn tropft. Ihre Flucht endet vor ihrer Terrassentür, die sich nicht öffnen lässt. Vor ihrem Ableben lächelt der Trashman in einer fast freundlich anmutenden Geste auf sie herunter. Ein Teil landet in ihrem Hausmüll, der Rest in der Presse des Lasters.

Margarets Tod

Hilf- und machtlos sitzen die beiden FBI Agenten am Bett ihrer Mutter und erinnern sich an die Zeit zurück, als Mulder allein an Scullys Bett gewacht hat. Bill hat es endlich geschafft, Charly zu erreichen, der sich auf ihrem Handy meldet. Scully hält das Handy an Margarets Ohr, damit Charly ein paar Worte zu ihr sagen kann. Tatsächlich beschleunigt sich ihr Puls, und wenige Sekunden später öffnet sie die Augen. Anscheinend ist sie nur an Mulder interessiert, den sie warmherzig mit den Worten „Mein Sohn heißt auch William“ anspricht. Kurz darauf stirbt sie.

Scully versucht die Pfleger, die ihre Mutter fortbringen wollen, zu verscheuchen, so dass Mulder eingreifen muss. Völlig durcheinander redet sie nur von ihrem Sohn William, dem Margarets letzte Worte galten. Um sich nicht ihrer Verzweiflung zu ergeben, möchte sie sofort an dem Fall weiterarbeiten. Auch Mulder ist hilflos und keineswegs begeistert davon, doch letztendlich bleibt ihm nur übrig, sich ihr anzuschließen.

Eine handfeste Spur

Die Analyse einer Farbprobe aus der Trashman-Signatur liefert erste brauchbare Hinweise: Das Bindemittel wird nur von einem einzigen Laden in der Umgebung verkauft.

Während Mulder in das Geschäft geht, wartet Scully im Wagen auf ihn. Kurz darauf geht er einem jungen Mann hinterher, den er offenbar für verdächtig hält. Zu Fuß verfolgen sie ihn bis in ein baufälliges Gebäude, wo sie ihn überwältigen. Problemlos ist er bereit, sie zum Trashman zu führen, für den er im Laden Farben kaufte. An einer Treppe, die zu einem stromlosen Keller führt, entwischt er ihnen. Die beiden verlieren sich in kurzen Anspielungen auf ihr Alter. Während Mulder meint, er sei zu alt, um solche Treppen hochzurasen, entgegnet Scully, dass sie solche Strecken früher in Highheels bewältigt habe.

 

Ein dunkler Keller voller Gestalten

Mithilfe der Taschenlampen in ihren Smartphones gehen die beiden durch ein düsteres Labyrinth aus Gängen und Kammern. Eine verkrüppelte Gestalt mit schwarzen Augenhöhlen kreuzt ihren Weg, beachtet sie jedoch nicht weiter. Den Künstler finden sie in einem abgeschotteten Raum. Offenbar fürchtet er sich und verkriecht sich in einer Ecke. Der gesamte Raum ist von gruseligen Modellierungen ähnlicher Gestalten gefüllt. Der Künstler bittet sie das Licht auszumachen, da die Gestalten zum Leben erwachen können, aber leicht abzulenken sind, wenn sie nichts sehen.

Es folgt ein längeres Gespräch, bei welchem sich Trashman über die vielen Gutmenschen aufregt, die Obdachlose wie Müll behandeln. Sobald sie ihren sauber getrennten Müll abgeben, sind sämtliche Umweltprobleme nicht mehr ihr Problem. Sie weisen sämtliche Verantwortung stets von sich, dabei tun sie nur unerhebliche Kleinigkeiten, die nichts ausrichten. Mulder hält ihn aufgrund seiner emotionalen Rede für den Mörder, der dieses Monster absichtlich erschaffen hat. Doch der Künstler leugnet jegliche Absicht hinter seiner Kunst. Er wollte lediglich den Obdachlosen helfen, indem er mit seiner Kunst auf Missstände hinwies.

Aus einem nicht erklärbaren Grund erwachen seine Plastiken zum Leben. Nach einer Weile verblassen und verschwinden sie von allein. Aber keine war bisher so aggressiv wie der Nasenpflaster-Mann. Er hält dieses Phänomen für eine Tulpa, die aus der tibetischen Mythologie stammt. Der Begriff bezeichnet Gedanken und Vorstellungen von Menschen, die sich in festen Körpern manifestieren und ein Eigenleben entwickeln. Mulder ist anderer Auffassung, da Tulpas seiner Ansicht nach nicht bösartig seien.

Ein anderer Erklärungsansatz des Künstlers ist ein Geist oder eine böse Energie, der/das Gestalt annehmen möchte und dem Modellierer einflüstert, wie die Skulptur aussehen soll. Eine wirklich befriedigende Erklärung für die Existenz der Gestalten vermittelt die Folge nicht. Scully hält ihm vor, er wäre genauso für das mordende Monster verantwortlich wie die gut situierten Menschen für die Obdachlosen. In ihren Augen gibt es keinen Unterschied zwischen ihm und den Leuten, die er so verabscheut.

Da den beiden FBI Agenten erst jetzt klar wird, dass Landry als letzter der Verantwortlichen für die Umsiedlung der Obdachlosen in großer Gefahr schwebt, machen sie sich eilig zu ihm auf den Weg.

ZUR MYTHOLOGIE DER TULPA GEHT ES HIER.

 

Mülltrennung – zum letzten Mal

Landry hat es mittlerweile geschaffft, die einstweilige Verfügung von Nancy Huff aufzuheben. Angestrengt versucht er, die frisch umgesiedelten Obdachlosen im leerstehenden Krankenhaus zu organisieren. Als ihm ein fürchterlicher Gestank in die Nase dringt, ziehen sich alle Leute blitzartig in die Zimmer zurück, so dass er allein in einem leeren Gang bleibt. Wie bereits bekannt, flackert das Licht, das Summen von Fliegen ist zu hören und von Maden bedeckte Schleimflecken zieren den Boden. Als der Nasenpflaster-Mann im Gang auftaucht, flieht Landry in einen Toilettenraum.

Mulder und Scully sind wenige Sekunden, nachdem sie Landrys Schrei vernommen haben, vor Ort, finden ihn jedoch nur zerrissen am Boden vor. Scully fällt auf, dass der Raum nur einen Ausgang besitzt – der Mörder hätte demnach an ihnen vorbeilaufen müssen. Doch der geheimnisvolle Nasenpflaster-Mann bleibt ein Mysterium.

Gedanken an William

Der Künstler verlässt sein Atelier im düsteren Keller mit gepackten Koffern. Anstelle des Nasenpflaster-Mannes hat er nun einen Smily zurückgelassen.

Scully erklärt Mulder auf einem Baumstamm am Fluß sitzend, dass ihr nun klar ist, wieso ihre Mutter nach Charly verlangte. Da sie von ihm und seinem Leben – im Gegensatz zu ihren anderen Kindern – wollte sie ihn nicht zurücklassen, ohne zu wissen, dass es ihm gut geht. Mittlerweile wird sie von schweren Schuldgefühlen geplagt, da sie William weggegeben hat. Sie fragt sich, ob sie nicht ebenso verantwortungslos handelte, wie die Menschen, die der Künstler so scharf kritisierte. Mulder, der seine Gefühle stets stärker verbirgt, nimmt sie wortlos in die Arm, und gemeinsam schauen sie auf den Fluss.

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