Episode-4: Die Söhne der Harpyie
Wer ist Jon Schnee wirklich?
Episode-4 beinhaltet für Kenner der Serie ein ganz besonderes Element: nämlich eine Reihe von Anspielungen auf Jon Schnees Herkunft, die reichlich Raum für Spekulationen bieten. So strengt Melisandre sich sehr an, den jungen Lordkommandanten zu verführen – zum Glück umsonst, was die Sympathie für ihn deutlich steigert. Eines ist jedoch gewiss: Die Rote Frau bemüht sich niemals um Sex mit einem Mann, weil sie ihn bloß attraktiv findet. Geheimnisvolle Anspielungen kommen aus ihrem Mund, während sie sich vor Jon Schnee auszieht: So erklärt sie ihm, dass ihm eine Macht innewohnt, vor der er sich nicht verschließen solle. Gemeinsam mit ihr könne er neues Leben schaffen, Licht erzeugen und Schatten werfen. Wie lassen sich diese geheimnisvollen Worte nun interpretieren?
Melisandre ist verrückt nach Königsblut, das ist seit ihrem Sex mit Stannis, sowie ihrer Entführung des Schmiedelehrlings Gendry (Bastard von Robert Barathaeon) klar. Jon ist jedoch der Bastard von Ned Stark und einer unbekannten Frau, wahrscheinlich einer aus dem einfachen Volk. Zwar war Ned der Wächter des Nordens – doch machte ihn das noch lange nicht zum König. Aus den Büchern gibt es eine weitere Information über Jon, die im Film so klar nicht herübergebracht werden kann: Er sieht seinem Vater Ned sehr ähnlich. Somit ist eine Verwandtschaft nicht zu verleugnen. Doch schauen wir uns zunächst weitere Hinweise an, welche die Episode bietet:
Ihre Anspielung auf „neues Leben erschaffen“ geht im Kontext mit dem Beischlaf eindeutig in Richtung eines Kindes. Betrachten wir dies im Zusammenhang mit dem „Schatten“, denkt man automatisch an die ersten Folgen der Staffel-2, als Melisandre nach dem Geschlechtsverkehr mit Stannis einen „Schatten“ erschaffen hat, der Renly tötete. Offenbar hat sie vor, mithilfe von Jon Schnee einen weiteren Schatten zu gebären, der möglicherweise Unterstützung im Kampf gegen die Boltons bieten würde. Die Sache hat jedoch einen Haken: Solche Magie ist nur im Zusammenwirken mit Königsblut möglich.
Vor und nach der Szene zwischen Jon und Melisandre werden weitere Hinweise gestreut: So erwähnt Stannis seiner Frau Selyse gegenüber, dass Ned Stark „nicht so war“, als sie erwähnt, Jon Schnees Mutter sei eine „Schenkenschlampe“ gewesen. In Staffel-1 wurde mehrfach erwähnt, Lord Stark sei zu ehrenhaft, um seine Frau zu hintergehen. Darüber hinaus weigerte er sich hartnäckig, von Jons Mutter zu sprechen. Den zweiten Hinweis liefert Kleinfinger, als er Sansa von ihrer Tante Lyanna erzählt, Neds Schwester. Rhaegar Tagaryen hatte sie offenbar geliebt. Als Sansa erwidert, letztendlich habe er sie doch entführt und geschändet, erntet sie von Kleinfinger lediglich einen Seitenblick und ein wissendes Lächeln. Ein drittes Puzzleteil rutscht an seinen Platz, als Barristan Selmy Daenerys von ihrem Bruder Rhaegar erzählt: Derselbe Mann, der es hasste zu töten und zwischen dem gemeinen Volk Lieder sang, soll die Frau, die er über alles liebte, geschändet haben? Nicht sehr glaubwürdig, möchte man sagen.
Wie von vielen Fans vermutet, gehen alle Hinweise in die Richtung, dass Lyanna Stark freiwillig mit Rhaegar Tagaryen floh und ein Kind von ihm bekam. Ned Stark hat es an sich genommen, als sie starb – was die Familienähnlichkeit zu Jon erklärt. Lord Stark war demzufolge nicht sein Vater, sondern sein Onkel. Aus diesem Grund konnte er das uneheliche Kind mit seiner Ehre vereinbaren und wollte dennoch nie darüber sprechen, um nicht zu lügen. Gesetzt, Jon Schnee ist der Sohn von Rhaegar Tagaryen und Lyanna Stark, fließt Königsblut durch seine Adern. Dies wiederum erklärt das massive Interesse Melisandres an ihm.
Episode-4: Kritik
Die Episode-4 der 5. Staffel von Game-of-Thrones nimmt im Vergleich zu ihren Vorgängern deutlich an Fahrt auf. So spitzt sich beispielsweise der Konflikt zwischen Cersei und Margaery zu, während im gleichen Zuge den religiösen Fanatikern – den „Spatzen“ – eine besorgniserregende Machtposition eingeräumt wird. In der Hauptstadt macht sich Chaos breit, eine Entwicklung, die schlimmstenfalls zum inneren Zerfall Königsmunds führen könnte, zeigt doch der Kindkönig Tommen, wie schwach und hilflos er den Problemen gegenübersteht.
Zum Schluss kommt es zum überraschenden Tod von Barristan Selmy, als er einer Gruppe Unbefleckter – darunter Grauer Wurm – zu Hilfe gegen einen Hinterhalt der Söhne der Harpyie kommt. Sein Ableben geschieht so plötzlich und ohne vorherige Anzeichen, dass man schon einen Moment lang schockiert innehält und sich fragt: Ist das jetzt wirklich passiert? Eine Situation, die typisch für Game-of-Thrones ist – und bei weitem nicht die ärgste darstellt.
Episode-4 Zusammenfassung
Südliche Gebiete: Jorah und Tyrion im selben Boot
Kurz entschlossen schlägt Jorah Mormont einen Fischer nieder, um sich seines kleinen Segelbootes zu bemächtigen, in das er Tyrion gefesselt und geknebelt verfrachtet.
Nach einer Weile regt sich der Gnom so über seinen Knebel auf, dass er beginnt, damit zu singen, um Jorah den letzten Nerv zu rauben. Die Taktik geht auf: Tyrion wird vom Knebel, jedoch nicht von seinen Fesseln befreit. Dem ist bereits aufgefallen, dass sie nach Süden fahren und nicht nach Norden, wie er zunächst befürchtet hat: Der Weg führt sie demnach nach Meereen zu Daenerys, nicht nach Königsmund.
Mit seinem erstaunlichen Scharfsinn kann Tyrion seinen Entführer durch die Bärenwappen auf seinem Brustpanzer als Jorah Mormont identifizieren. Die weiterführende Überlegung lässt ihn schnell erkennen, was Jorah geschehen ist: Da er sich in einem Bordell in Valyria betrank, steht er offenbar nicht mehr in Daenerys‘ Gunst. Aus dem Kleinen Rat, als er Hand des Königs war, hatte er erfahren, wie Jorah für König Robert Daenerys ausspionierte. Daher ist Tyrion klar, weshalb Jorah sich nicht bei ihr befindet. Durch seine Entführung könnte der Ritter aus Westeros mit einem Geschenk für die Königin zurückkehren. Mit der für Tyrion so typischen Direktheit lässt er den anderen wissen, dass sie ihn trotzdem noch hinrichten könnte. Dafür erntet er einen Schlag ins Gesicht.
Jaime und Bronn in Dorne: Erste Kämpfe
Jaime und Bronn reisen mit einem Handelsschiff, das nach Altsass fährt, Richtung Dorne. Der Plan sieht vor, dass sie nachts heimlich an die dornische Küste rudern. Als sie an Tarth, der Saphirinsel, vorüber fahren, kommen Jaime sichtlich Erinnerungen an Brienne. Bronn warnt Jaime vor den Einheimischen, die ebenso sehr kriegerisch wie freizügig sind. Kurz kommt das Gespräch auch auf Tyrion. Jaime möchte seinen kleinen Bruder, den er aus dem Gefängnis befreit hat, das nächste Mal, wenn er ihn sieht, für den Mord an Tywin in Stücke hauen.
Entsprechend ihrem Plan fahren sie nachts mit einem kleinen Ruderboot an Land.Sie verstecken sowohl Boot als sich selbst im Schilf und schlafen bis Tagesanbruch. Jaime denkt oft an Cersei, die er über alles liebt, doch Bronn stellt im Gespräch infrage, ob es sich andersherum genauso verhält. Cersei hat ihren Bruder und Liebhaber in letzter Zeit wenig liebevoll behandelt. Darüber hinaus hat der Söldner Zweifel an der Verschwiegenheit ihres Kapitäns. Er könnte nach ihrem Abgang problemlos an Land gegangen sein und Informationen verkauft haben.
Kurz darauf werden die beiden schon von 4 Reitern in südlicher Kleidung umzingelt, die ihnen ihre Geschichte von einem angeblichen Schiffbruch nicht abnehmen: Es kommt zum Kampf. Während Bronn mit den anderen beschäftigt ist, müht Jaime sich gegen den Vierten im linksseitigen Schwertkampf ab – er hat keine Chance. Als er bereits entwaffnet wurde und sein Gegner zum Todesstoß ausholt, tut der Königsmörder das einzige, was ihm in diesem Moment einfällt: Er hält die hinabsausende Klinge mit seiner künstlichen Hand auf. Die Verblüffung seines Gegners nutzt er, um ihn kurzerhand mit dem Schwert zu durchbohren.
Da sie nicht auffallen wollen, müssen die vier Leichen vergraben werden – eine Arbeit, die Bronn allein als kleinen Rachefeldzug wegen dem vierten Gegner erledigen muss.
Dorne: Die „Sandschlangen“
Ellaria Sand trifft sich mit drei Töchtern Oberyns, die „Sandschlangen“, von denen eine ihre Tochter Tyene ist. In Dorne heißen Bastarde mit Nachnamen Sand, während sie im Norden Schnee genannt werden. Noch immer zornig verkündet Ellaria, dass Oberyn keinen Krieg gegen die Lennisters anfangen möchte. Als Alternative bietet sie ihnen an, zusammen mit ihr Unruhe zu stiften, um auf diese Weise einen auszulösen. Tyene, Nymeria und Obara lassen sich nicht lange bitten und schließen sich mit Ellaria zusammen.
Sie haben den Schiffskapitän abgefangen, der – entsprechend Bronns Vermutung – an Land gekommen ist, um Informationen zu verkaufen. Statt ihm Gold zu geben, haben die drei Sandschlangen ihn bis auf den Kopf zwischen Skorpionen im Sand eingegraben. Da er ihnen bereits von Jaime Lennisters Ankunft berichtet hat, ist sein Nutzen für sie vorbei: Obara erledigt ihn mit einem gezielten Speerwurf in den Kopf.
Cersei in Königsmund: Noch nicht klein genug!
Systematisch baut Cersei ihre Macht in der Politik aus: Für ihr weiteres Vorhaben sollte Maes Tyrell von der Bildfläche verschwinden. Also schickt sie ihn unverzüglich nach Braavos, um mit der Eisernen Bank zu verhandeln, die 10% der königlichen Schulden einfordert – ein Betrag, den sie sich allerdings nicht leisten können. Maes verlässt umgehend den Saal des kleinen Rates, um in Begleitung Meryn Trants von der Königsgarde zu seiner Mission aufzubrechen. Als Pycelle daraufhin erwähnt, der Kleine Rat werde zusehends kleiner, antwortet Cersei lediglich: Nicht klein genug!
Cersei in Königsmund: Machtbefugnisse für die Fanatiker
Nachdem Maes Tyrell aus dem Weg ist, geht die Königin ihren nächsten Schritt zum Niedergang des Hauses Tyrell an: Sie erteilt dem Hohen Spatzen die Erlaubnis, Männer seiner Wahl zu bewaffnen und „für die Götter“ zu kämpfen. Militärische Organisationen unter Priestern hat es seit 200 Jahren nicht mehr gegeben.
Als der Hohe Spatz mehrfach erwähnt, dass alle Sünder, egal ob arm oder reich, in den Augen der Götter gleich seien, berichtet ihm Cersei von einem verruchten Sünder mitten unter ihnen, der von seinem Gold und seiner Stellung geschützt wird: Gemeint ist Loras Tyrell mit seiner homosexuellen Neigung.
Königsmund: Das Chaos bricht aus
Die auserwählten Spatzen lassen sich als Erkennungszeichen ein religiöses Symbol in die Stirn schneiden. Wo sie vorher nur Unruhe gestiftet haben, gehen sie nun mit gezogenen Waffen auf alle Menschen los, die in ihren Augen Sünder sind. Ohne mit der Wimper zu zucken, töten sie auch Unbewaffnete.
So dringen sie erneut in Kleinfingers Bordell ein, stechen Freier und Prostituierte nieder. Oliver, der Geliebte von Loras Tyrell, kann gerade noch mit heiler Haut entkommen. Wenn die Angegriffenen um Hilfe rufen, dreht sich die Stadtwache weg und hat nichts gesehen – zweifellos auf Cerseis Befehle hin.
Zuletzt zerren sie Loras Tyrell von einem Übungskampf fort und werfen ihn in eine Zelle, da er die Gesetze von Göttern und Menschen gebrochen habe.
Königsmund: Große Verwirrung wegen Loras Tyrells Verhaftung
Sobald sie von Loras‘ Verhaftung erfährt, rauscht Margaery außer sich zu Tommen und fragt ihn, weshalb ihr Bruder im Gefängnis sitzt. Die junge Königin ist derartig zornig, dass sie ihre übliche Maskerade fallen lässt und sogar einige böse Worte über Cersei fallen lässt. Zum Schmunzeln ist der völlig unschuldige Tommen, der lediglich fragt, ob die beiden sich nicht verstehen würden. Diese Reaktion reicht allerdings aus, Margaery wieder wach zu rütteln und ihr Spielchen mit dem König fortzuführen. Sie benutzt all ihre Schönheit und Überzeugungskraft, um ihm mitzuteilen, wie betrübt sie darüber ist, dass Loras in einer finsteren Zelle sitzt.
Augenblicklich sucht Tommen seine Mutter auf und verlangt Loras‘ Freilassung. Diese wäscht ihrem Sohn gegenüber ihre Hände in Unschuld – schließlich habe sie ihn nicht selbst verhaftet. Nicht gerade überzeugend spielt sie Tommen vor, sie wäre auf seiner Seite. Um die Sache ins Rollen zu bringen, brauche er als König nur den Hohen Spatzen aufzusuchen.
Also begibt sich Tommen mit einigen Rittern von der Königsgarde zum Schutz ins Armenviertel. Dort wird er jedoch von den Spatzen aufgehalten, die ihm mit der Begründung den Weg versperren, seine „Heiligkeit“ sei ins Gebet vertieft. Obwohl die Ritter nach Blut dürsten, entschließt sich der junge König, kampflos zu gehen. Er hat ein sanftes Wesen und kann Blutvergießen nicht ausstehen.
Daher führt ihn sein Weg wieder zurück in Margaerys Gemächer, um ihr zu sagen, es wäre unmöglich, Loras ohne Waffengewalt zu befreien. Seine frischgebackene Ehefrau ist davon gar nicht begeistert und fragt ihm, wie es sein könne, dass in seiner Stadt ein religiöser Fanatiker machen könne, was er wolle. Anschließend bricht sie auf, um ihrer Großmutter Olenna Bericht zu erstatten. Als „Strafe“ verweigert sie ihm ihre Nähe, da sie sich zu sehr um ihre Familie sorge.
Die Mauer: Melisandres Verführungsversuch scheitert
Selyse und Stannis unterhalten sich über Jon Schnees Vater, Ned Stark, wobei der König nebenher erwähnt, dass es nicht dessen Art war, sich mit einfachen Mädchen einzulassen (im Hinblick auf Jons Mutter). In Selyse herrscht Bitterkeit, weil sie ihrem Mann weder einen Sohn, noch ein gesundes Kind schenken konnte. Doch die dazu stoßende Melisandre erklärt, dem Herrn des Lichts sei Sharins Missbildung durch die Grauschuppen gleichgültig.
Sie wollen mit ihrer Armee demnächst Richtung Winterfell aufbrechen, bevor der Schnee kommt. Melisandre versichert sich noch einmal beim König, dass er sie kein 2. Mal wie bei der Schlacht am Schwarzwasser (Staffel-2) zurücklässt.
Unterdessen unterschreibt Jon Schnee Bittgesuche an alle Adligen des Nordens, ihnen Männer und Proviant zu schicken. Sam hat die Briefe vorgeschrieben, da er durch seine hohe Bildung am besten dazu befähigt war. Ein Gesuch an Roose Bolton möchte Jon nicht unterschreiben, da er seinen Bruder Robb getötet hat, doch Sam überzeugt ihn von der Dringlichkeit ihres Anliegens: Ohne den Wächter des Nordens bekommen sie keine Verstärkung.
Als Sam geht, betritt Melisandre den Raum. Sie bittet den Lordkommandanten noch einmal eindringlich um seine Unterstützung beim Kampf gegen Winterfell, doch er lehnt weiterhin ab. Kurz darauf zieht sie sich vor ihm aus und versucht, ihn zu verführen. Dabei erwähnt sie eine Macht, die ihm innewohne und vor der er sich nicht mehr verschließen solle. Mühsam weist Jon sie zurück und begründet es damit,dass er seine verstorbene Partrnerin Ygritte noch immer liebt.
Bevor Melisandre das Zimmer verlässt, dreht sie sich noch einmal zu ihm herum und sagt: „Du weißt gar nichts, Jon Schnee.“ Genau diesen Satz hat ihm Ygritte immer wieder an den Kopf geworfen. Weshalb die Rote Frau davon weiß, bleibt genauso unklar wie viele ihrer mysteriösen Andeutungen.
Stannis und Sharin an der Mauer: Ein Vater-Tochter-Gespräch
Sharin möchte ihren Vater sprechen, da ihre Mutter sie auf dem Feldzug Richtung Winterfell nicht mitnehmen möchte. Stannis ist gegen Selyses Urteil und möchte seine Tochter bei sich haben.
Er erzählt ihr die Geschichte, wie sie als Baby an den Grauschuppen erkrankt ist: Ein Händler hatte eine Puppe bei sich, die in den Farben des Hauses Barathaeon gekleidet war. Als frisch gebackener Vater hat Stannis das Angebot nicht ausschlagen können und legte das Spielzeug in Sharins Wiege. Dort, wo sie die Puppe an ihre Wange gedrückt hat, entstand das noch heute sichtbare Mal der Grauschuppen. Obwohl all seine Berater empfahlen, Sharin zu den „Steinmännern“ in die Ruinen Valyrias zu schicken (eine Insel, wo an Grauschuppen erkrankte Menschen leben, ähnlich einer Leprakolonie), weigerte er sich, auf sie zu hören. Unerbittlich rief Stannis jeden Maester und Heiler, den er auftreiben konnte, zu sich: Letztendlich konnte Sharin geheilt werden. Einzig ihr halbes Gesicht zeigt noch, was ihr geschehen ist.
Als sie von der Hartnäckigkeit ihres Vaters ihr zuliebe hört, umarmt sie ihn glücklich und liebevoll – so wie er sie.
Sansa und Kleinfinger in Winterfell: Ein Gespräch über Lyanna und Abschied
In der Gruft von Winterfell zündet Sansa Kerzen an der Statue ihrer Tante Lyanna an, weil ihr Vater dies öfter getan hatte. Kleinfinger, der dazu kommt, berichtet ihr im Zusammenhang mit ihrer Tante über ein großes Ritterturnier in Harrenhal:
Der finale Kampf fand zwischen Barristan Selmy und Rhaegar Targaryen statt, den Letzterer gewann. Alle jubelten ihm zu, doch als er an seiner Frau Elia Martell achtlos vorbei ritt, breitete sich Schweigen aus. Stattdessen legte er die Krone aus Winterrosen in Lyannas Schoß. Dennoch soll er später Lyanna entführt, vergewaltigt und getötet haben.
Mit der Aufmerksamkeit, die Kleinfinger selbst sie gelehrt hat, stellt sie fest, dass er Reitstiefel trägt. Es war kein Irrtum: Baelish muss auf Geheiß von Cersei nach Königsmund zurückkehren. Sansa soll eine kurze Zeit allein hier ausharren, bis Stannis mit seiner Armee kommt und Winterfell einnimmt. Für den Fall, dass dies nicht geschieht, solle sie Ramsay so verführen, dass er ihr ganz und gar verfällt.
Zum Abschied küsst Kleinfinger sie zärtlich. Dass sie bei seiner Rückkehr verheiratet sein wird, scheint ihn nicht zu stören. Seine Motive, sowie seine Kenntis oder Unkenntnis von Ramsays wahrer Natur bleiben im Dunkeln.
Daenerys in Meereen: Hintergründe über Rhaegar Targaryen
Barristan Selmy erzählt Daenerys von den Zeiten, als er ihren älteren Bruder Rhaegar durch die Straßen Königsmunds begleitete, wo dieser vor dem einfachen Volk sang. Er war ein begnadeter Künstler gewesen, der reichlich Münzen für seine Darbietungen bekam. Die Entlohnung spendete er den Armen, die es dringender brauchten. Rhaegar war ein gütiger und sanftmütiger Mensch gewesen.
Hizdahr zo Loraq sucht sie erneut im Thronsaal auf, um noch einmal um die Wiedereröffnung der Kampfarenen zu bitten. Normalerweise würden die Spiele nach Meereener Traditionen heute beginnen. Doch die Königin möchte noch immer nichts davon wissen.
Meereen: Heimtückischer Überfall, Barristan Selmys Tod
Die Prostituierte, die bereits bei der Ermordung des Unbefleckten geholfen hatte, ist erneut an einem Überfall auf Daenerys‘ Leute beteiligt. Als sich eine Gruppe Unbefleckter – darunter Grauer Wurm – zum Tatort begibt, hat sie einen Toten wie einen Geliebten in den Arm genommen und weist ihnen den Weg, den die Söhne der Harpyie genommen haben.
Die Soldaten geraten in einen heimtückischen Überfall zahlenmäßig weit überlegener Harpyien. Grauer Wurm kämpft tapfer als einer der letzten Überlebenden gegen eine Übermacht. Er wurde bereits am Oberkörper mit einem Dolch verletzt.
Barristan Selmy, der zufällig vorbei kommt und den Kampfeslärm hört, schreitet sofort ein. Als er sich in den Kampf stürzt, ist nur noch Grauer Wurm am Leben, der ihn mit letzten Kräften unterstützt. Doch die Übermacht erweist sich als zu groß: Ser Barristan wird von mehreren Harpyien niedergestochen, die kurz darauf von Grauer Wurm getötet werden. Schwer verletzt liegt der letzte Überlebende der kleinen Schlacht – Grauer Wurm – neben der Leiche des großen Ritters Barristan Selmy.